Gespeichert von Nechvatal am Mi., 17.09.2014 - 17:59

 

Sudetendeutscher Heimattag 2014 (4)

Grußworte prominenter Politiker

 

Mag. Stefan Schmuckenschlager, Bürgermeister von Klosterneuburg

Alle Fotos © Alfred Nechvatal

Patenonkel Bgm. Mag. Stefan Schmuckenschlager erinnerte an die wichtigen Jubiläen Klosterneuburgs: 900 Jahre Chorherrnstift – bei dem auch viele Brüder ihre Heimat in Böhmen, Mähren und Österr.Schlesien hatten und denen  auch aus ihrer Heimat verschiedenste Berufsgruppen nachfolgten und sich gut in der Stadt integrierten.

Er verwies auch auf das in der Rostock-Villa seit vielen Jahren wirkende Mährisch-Schlesische Heimatmuseum und auf die zum 50. Patenschaftsjubiläum erstellte Sonderausstellung „Bedeutende Klosterneuburger aus Böhmen, Mähren und Schlesien“ hin. Die Stadtgemeinde wird weiter in der geschichtlichen Aufklärung tätig sein, daß auch die Jugend informiert wird. Er hofft auch auf Aktivitäten in den höheren Schulen in Klosterneuburg.

 


 

NR-Abg. Anneliese Kitzmüller, Vertriebenensprecherin der FPÖ

Heimat gibt uns ein Gemeinschaftsgefühl, gibt uns Identität und prägt uns für unser Leben. Viele von Ihnen mussten erleben, wie es ist, aus der Heimat vertrieben zu werden und dabei Besitz und geliebte Familienmitglieder zu verlieren.

Ich denke hier an das Schicksal meines Vaters und meiner Großeltern, die ihre Heimat Czernowitz verloren haben. Aber viel schlimmer noch war es, Familienmitglieder und Freunde in den Händen der wütenden Soldateska, in den Händen der meist kommunistischen Banden, zu wissen.

Dies alles sind Erfahrungen, die man niemandem wünscht – dennoch haben Millionen von Altösterreichern dies erlebt und viele davon mit ihrem Leben bezahlt.

Als Mitglied der jüngeren Generation, hatte ich das Glück, in ein friedliches und wohlhabendes Österreich hineingeboren zu sein, in dem junge Menschen die Möglichkeit haben, ein Leben in Freiheit, Wohlstand und Selbstbestimmung zu führen. Weil eben sie meine sehr geehrten Damen und Herren, meine lieben Heimatvertriebenen dafür, für uns eine neue lebenswerte Heimat geschaffen haben.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass der wirtschaftliche Wohlstand unser aller Heimat Österreich, in nicht geringem Ausmaß auf die unermüdlichen Leistungen der Heimatvertriebenen aus den ehemaligen Kronländern der österreichischen Monarchie beruht.

Wir müssen denen, für die Vertreibung und Völkermord nur mehr ein Kapitel aus den Geschichtsbüchern ist, deutlich machen, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit jeden Tag aufs Neue verteidigt und mit Leben erfüllt werden müssen!

Und ich verspreche Ihnen als Vertriebenensprecherin der Freiheitlichen Partei und als eine von Ihnen, so lange nicht Ruhe zu geben, solange diese schändlichen Beneš Dekrete und die ebenso schändlichen Avnoj Beschlüsse existieren.

 


 

LAbg.DI Willibald Eigner (ÖVP) in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll

 

Ich darf Ihnen zunächst die herzlichsten Grüße unseres LH Dr. Erwin Pröll überbringen, der seine Wertschätzung den Heimatvertriebenen immer wieder gezeigt hat – und nicht nur aus der Nachfolge nach seinem leider schon verstorbenen Vorgänger Sigi Ludwig.

Und ich bin stolz dass es eine nö.Stadt, und gleichzeitig auch meine Heimatstadt ist, die vor 50 Jahren die Patenschaft über die Heimatvertriebenen der Ostregion übernommen hat und später auch auf alle in Österreich Lebenden ausgeweitet hat.

Das ist sicher auch damit begründet, dass die Augustiner Chorherren eine intensive langjährige Beziehung zu Böhmen, Mähren und Schlesien hatten, da nach Schliessung mehrerer Stifte viele Chorherren nach Klosterneuburg gekommen sind - und danach auch deren Familienmitglieder.

Dieser alljährliche Heimattag zeugt von einer gelebten Partnerschaft, die v.a. durch die erfolgreiche Integration vieler Vertriebener in unserem Land möglich wurde.

Die Situierung des Mährisch-Schlesischen Heimatmuseums in Klosterneuburg, der jährliche Leopoldi-Tanz zu Ehren unseres Landespatrons, u.v.mehr sind wichtige Bestandteile des „Nicht-Vergessen-Seins und -Werdens“, was damals um das Kriegsende 1945 Millionen von Deutschsprachigen im heutigen Tschechien passiert ist.

Wobei jene noch von Glück sprechen können, die bei der spontanen Vertreibung das nackte Leben retten konnten unter dem Wegsehen der Alliierten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Tschechien ist jetzt seit ca. 10 Jahren bei der EU, aber offensichtlich haben viele Tschechen das gemeinsame Europa noch nicht als Werte- und Rechtsgemeinschaft begriffen, um die Nachbarn als Partner zu sehen.

Das Schicksal von mehr als 3 Mio. Menschen, die ermordet oder aus ihrer Heimat vertrieben worden sind, kann und darf nicht der Vergessenheit anheimfallen, schon alleine deshalb nicht, weil sich in der Welt dzt. wieder dramatische Szenen wie z.B. in Syrien, dem Irak, in Afrika und zuletzt in der Ukraine in ähnlicher Form abgespielt haben und noch immer kein Ende absehbar ist.

Die Menschheit lernt offensichtlich nichts aus der Geschichte.

Europa - und das sollten sich auch die anderen europäischen Politiker ins Stammbuch schreiben, Europa braucht eine sorgfältige  Aufarbeitung der Geschichte - für eine gemeinsame Zukunft und für ein friedliches Zusammenleben.

Lieber Othmar, ich ersuche dich daher, die heutigen Botschaften auch an deine europäischen Kollegen weiter zu tragen, um den Dialog zwischen den Vertriebenen und ihren damaligen Nachbarn nicht versiegen zu lassen.

Die Zeit heilt - auch nach fast 70 Jahren - nicht alle Wunden.

Die Heimatvertriebenen haben ein Recht auf das Eingestehen der objektiven Wahrheit, wo Unrecht nicht vertuscht werden darf.

Dies einzufordern darf nicht enden – deshalb schafft der jährliche Sudetendeutsche Heimattag auch in unserer Stadt ein wichtiges Erinnerungspotential gegen den Mantel des Vergessens.

 


 

LAbg.a.D. Volkmar Harwanegg (SPÖ) in Vertretung von DI Rudolf Schicker

 

LAbg. Harwanegg überbrachte herzliche Grüße des Wiener SPÖ-Klubvorsitzenden im Wiener Landtag und Gemeinderat DI Rudolf Schicker an die Festversammlung. Er betonte die gelungene Integration der Vertriebenen und würdigte den wesentlichen Anteil am Wiederaufbau ihrer neuen Heimat, der Republik Österreich.

Die durch die Vertreibung traumatisierten Vertriebenen haben es verdient, eine Antwort auf ihre Forderung auf Rehabilitierung zu bekommen. Weiters wies er auf den Besuch von Bundeskanzler Werner Faymann in Prag hin – wobei beim nächsten Besuch das Problem der Vertreibung noch stärker angesprochen werden müsse. Im Wiener Rathaus war Zeitgleich der Tag der offenen Tür, daher waren die Spitzenmandatare zu entschuldigen.

Bildergalerie der Festveranstaltung in der Babenbergerhalle

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